Kunsthalle Zürich, Löwenbräuareal. Nachdem eine Neuüberbauung auf dem Löwenbräuareal gescheitert ist, wurde der Industriebau als Bestandteil der sogenannten Kulturmeile zum Kulturzentrum umgenutzt. Der wichtigste bauliche Eingriff geschah in den Räumlichkeiten der Kunsthalle, die im zweiten Obergeschoss die ehemalige Abfüllhalle der Brauerei bezog. Grundsätzlich wurde in den gestalterischen Mitteln Zurückhaltung angestrebt, um den industriellen Charakter der Halle beizubehalten und ideale Bedingungen für die Präsentation von Kunst zu schaffen. Wesentlicher Ausgangspunkt der architektonischen Konzeption bildete eine 60 m lange und fast 6 m hohe Glasfassade, die von einer Folge von Eisenpfeilern strukturiert wird. Auf diese Fassade ausgerichtet, entstanden fünf linear angeordnete Ausstellungsräume unterschiedlicher Grösse, die eine rhythmisierte Folge bilden. Diese klar proportionierten Räume, die mit differenzierten Aussenbezuegen jeweils eine spezifische Atmosphäre erhalten, werden durch die nach Norden gerichtete Glasfront optimal belichtet. Dem Bezug zur Aussenwelt antworten möglichst konzentrierte Zonen der Kunstbetrachtung, wobei im grossen Ausstellungssaal mittels Sandstrahlung der Scheiben der Kontakt zur Aussenwelt ausgeblendet wurde, zugunsten grösserer innerer Geschlossenheit. 2001 folgte Beatrix Ruf als neue Kuratorin auf Mendes Bürgi. Sie wollte das weit vom Eingang entfernte Büro nach vorne legen und die Bücher für das Publikum öffentlich zugänglich zu machen. Das Künstlerduo Michael Elmgreen und Ingar Dragset erklärte den Bauprozess zu ihrer Ausstellung. Der von uns betreute Umbau wurde auf die zweimonatige Ausstellungszeit gedehnt und es wurde zum Beispiel der Abbruch von Wänden bewusst inszeniert und gewisse Bauprozesse, die normalerweise nacheinander stattfinden, parallel geführt.

"Anstelle einer Bautafel" Kunst von Urs Frei