Einfamilienhaus in der Zentralschweiz. Das Wohnhaus für eine Ehepaar sitzt an einem Steilhang am Rande eines Dorfes, das dank dem beeindruckenden Bergpanorama seit 150 Jahren zu einem attraktiven Kurort gewachsen ist. Das Gebäude wurde im Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne entwickelt und versteht sich als Bindeglied zwischen traditionellem und zeitgemässem Holzbau. Die weit auskragende Terrasse mit den kräftigen Unterzügen knüpft an die Moderne an, und schafft den zum Wohngeschoss nötigen Aussenraum, der am Steilhang nur so in dieser Grosszügikeit erzeugt werden konnte. Durch die weite Auskragung der Terrasse wird zudem im Wohnraum, die unterhalb liegenden Nachbarsbauten ausgeblendet, um den Ausblick auf die Bergwelt zu fokussieren. Geschützt durch die Auskragung der Terrasse betritt man das Gebäude. Das Untergeschoss mit Wellnessbereich und die Terrasse aus Beton fungieren als Sockel, aus dem sich das spiralartige Treppenhaus, ebenfalls auch Beton gefertigt, entwickelt und die 3 Geschosse zusammenbindet. Das als Elementbau vorfabrizierte, polygonale Holzhaus mit Schrägdach aus Blech wird kontrastiert durch die Strenge der Terrasse und besteht aus einem sich über zwei Geschosse entwickelndes Raumkontinuum. Der teilweise zweigeschossige Wohnraum als Schwerpunkt des Hauses verbindet durch die offene Galerie die beiden Geschosse. Die Doppelgeschossigkeit wird durch den Betonkamin des Cheminees dramatisiert und der Endpunkt der räumlichen Entwicklung durch ein Oberlicht markiert. Die verschiedenen Raumhöhen erzeugen ein abwechslungsreiches Spiel von unterschiedlichen Raumwirkungen. Die ortsüblichen Materialien wurden roh belassen. Der scharfkantige Beton weist Arbeitsspuren auf, die Holzschalung aus horizontalen, unbesäumten Holzlatten der Fassade ist sägeroh. Die faszinierende, bewegte Oberfläche der Stülpschalung der Fassade erinnert an alte Holzschuppen und verankert das Gebäude in der herkömmlichen Baukultur der Bauern dieser Gegend.

Projekt: AFGH, Projektleitung: Gilbert Isermann