Haus Konstruktiv, Umbau Bar & Shop, Zürich. Da die Büroräumlichkeiten, die früher den Eingangsbereich etwas eng und wenig repräsentativ erscheinen liessen, in das 4. Geschoss ausgelagert werden konnten, entstand nun eine attraktive, grosszügige Raumsituation, die der Grösse des Haus Konstruktiv entspricht. Der Museumsbesucher wird jetzt in angemessener Weise empfangen, kann sich im vergrösserten Café stärken und bequem Kataloge studieren, wird aber auch verführt im erweiterten Shopsortiment zu stöbern. Die vorherige symmetrische Disposition der Beton-einbauten wurde aufgebrochen, indem auf der rechten Seite der Einbau entfernt wurde und damit für das Café ein dramatisch hoher Raum entstanden ist, der an südländische Raumproportionen erinnert. Mit der Rückeroberung dieser räumlichen Höhe erfährt der Eingangsbereich insgesamt eine spannungsvolle Asymmetrie, welche die architektonische Ausprägung abwechslungsreicher macht und die unter-schiedlichen Nutzungen sich entsprechend räumlich verschieden entfalten. Auch wenn das Café nicht gross ist, wird es mit seiner Höhe eine Grosszügigkeit ausstrahlen, die ein angenehmes Raumgefühl erzeugt. Diese Öffnung wird der städtebaulichen Lage des Haus Konstruktiv gerecht, die zentral und gut erreichbar ist und durch die attraktive Bar auch für das Quartier eine Aufwertung darstellt. Zudem können Vernissagen künftig in einem adäquaten Rahmen ausklingen. Die Möbeleinbauten von Shop und Café bilden durch Vor- und Rücksprünge, Formensprache und Materialisierung eine Einheit und verbinden sich funktional miteinander. Bartresen, Sitzbank und Kassenkorpus formulieren eine bewegte "Landschaft", die situativ die Nutzungsanforderungen meistert. Durch die abgerundeten Ecken entsteht eine angenehme haptische Wirkung. Zahlreiche Nischen, Einkerbungen und Ablagen ermöglichen das Präsentieren von Objekten, Katalogen und Büchern, aber auch das bequeme Ablegen der Handtasche an den Kassen. Die zweigeschossige, imposante Rückwand der Cafébar bildet eine zusätzlich Museumswand, die bespielt werden kann und damit die Stimmung des Raumes immer wieder neu mitgestaltet.

Wettbewerb: AFGH, Carlo Fumarola, Projektleitung: Flavio Loretz