Besucherzentren Alptransit Gotthard. Der Gotthardbasistunnel zeigt Kontraste auf: hier die Stetigkeit des Berges, da die immer schnelleren Züge; hier die Passagiere in ihren Sitzen, dort die vorbeisausende Landschaft; ein kurzes Aufblitzen der Besucherzentren, dann die 57 km lange Raum- und Zeitlosigkeit zwischen Norden und Süden. Die spezifischen Anforderungen an die Besucherzentren ATG sind grenzüberschreitend; die Architektur muss zur Profilierung der neuen Gotthardachse beitragen und ist wichtiger Kommunikator für ein Bauwerk, das nicht sichtbar ist, aber gigantische Ausmasse besitzt. Grundsätzlich wird die Ästhetik der Baustelle thematisiert und ueberhöht. Es wird die Nähe zur pragmatischen, vorwiegend der Funktion verpflichteten Architektur gesucht. Die Gebäude gleichen Formal den üblichen Baucontainern, d.h. sie sind kubisch ausgebildet und gestapelt, jedoch verschwinden die Konturen der einzelnen Nutzungsvolumen und verschmelzen zu einer spezifischen Formgestalt. Die modulare Architektur ist so konzipiert, dass das Gebäude nach jedem Bauabschnitt eine für sich stehende Gesamtgestalt ergibt und prinzipiell erweiterbar ist. Zwei Wächter der Tunnelportale. Die zeichenhaften Silhouetten der Besucherzentren haben etwas Sphinxhaftes, das in Erinnerung bleibt und das Jahrhundertbauwerk auf zeitgemässe Art repräsentiert. Es sind zwei moderne Wächter der Tunnelportale, die der mythischen Seite des längsten Tunnels der Welt gerecht werden. Die beiden "Physiognomien" in Erstfeld und Pollegio sind verwandt und bestehen prinzipiell aus den gleichen Elementen. Beide zeichnen sich durch eine in der Höhe differenzierte Volumetrie aus. Beide verfügen über einen Kopf, der in die Höhe sticht, von weitem sichtbar ist und die gewünschte Sicht auf die Tunnelportale und die Baustellen ermöglicht.